Der Berliner Zeichner Flix kuratiert im Berliner Museum für Kommunikation eine Ausstellung über Asterix-Schöpfer Uderzo. Gezeigt werden viele Originalseiten, Vorzeichnungen und Utensilien, die der große Franzose einst benutzt hat. Die Schau fusst auf der Pariser Ausstellung im Jahre 2021. Die besten Werke hat Flix nun ausgewählt. Bis Mitte Juni kann man sie jetzt besichtigen. Trotz des großen Trubels rund um die Ausstellung hat der Berliner sich Zeit genommen, mir ein paar Fragen zu beantworten. Die große Uderzo-Austellung. Liegts am X? Flix zeigt Asterix…

(Alex Jakubowski) Lieber Flix, wie kommt es, dass Du eine Uderzo-Ausstellung kuratierst, in Berlin?
(Flix) Die Idee, das Werk von Albert Uderzo in Berlin zu zeigen, gibt es schon über zwei Jahre. Das Museum für Kommunikation, in dem die Ausstellung nun stattfindet, suchte dafür jemanden, der sich im frankobelgischen Comic-Kosmos auskennt. Man schätzt dort meine Arbeiten mit Spirou und dem Marsupilami, die ich ja nach Berlin verlegt habe. Und so wurde ich gefragt, ob ich mir zutrauen würde, eine Schau mit den Arbeiten von Uderzo für ein deutsches Publikum zusammenzustellen. Und ganz ehrlich, eine solche Chance, einem der bekanntesten europäischen Comickünstler so nahe zu kommen, die durfte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Die Ausstellung fußt auf der Pariser Ausstellung vor ein paar Jahren. Worauf musstest Du verzichten?
Die Ausstellungsfläche, die uns in Berlin zur Verfügung steht, ist ein ganzes Stück kleiner, als bei der Schau in Paris. Da wir trotzdem den Künstler in seiner Gesamtheit zeigen wollten, mussten wir die Anzahl der Exponate etwas komprimieren ohne Lücken zu lassen.

Was zeigt Ihr?
Es ist eine Reise durch das gesamte Leben von Albert Uderzo. Los geht es mit Frühwerken aus der Schulzeit, wo er als Achtjähriger in seine Hefte schon Fische gezeichnet hat, die denen, die später bei den Prügeleien im gallischen Dorf durch die Luft fliegen, ziemlich ähnlich sehen. Weiter geht es mit frühen Comic-Versuchen, ersten Veröffentlichungen, Arbeiten aus seiner Militärzeit, und dann natürlich seine großen Comicserien wie Tanguy et Lavendure, Oumpa-pah und natürlich Asterix und Obelix.
Was begeistert Dich selbst so an den Arbeiten von Uderzo?
Ich bewundere die Leichtigkeit seiner Linien. Es ist unfassbar, wie gut er mit Pinseln umgehen konnte, und wie er feine, präzise und fast schwebende Linien eher in winziger Größe auf den Zeichenkarton gebracht hat. Das ist wirklich ganz große Kunst!

Kann man sagen, dass er auch ein Vorbild für Dich ist? (Ist er das nicht irgendwie für jeden Comic-Zeichner?)
Asterix und Obelix sind tatsächlich die allerersten Comics, die ich gelesen habe. Es waren auch die einzigen Comics, die im Bücherregal meiner Eltern standen. Zeichnerisch ist er nur bedingt mein Vorbild, weil ich sehr schnell begriffen habe, wie schwer das ist, was er da macht. Und dass ich das wahrscheinlich niemals hinbekommen werde. Was ich aber bis heute absolut vorbildlich finde, ist sein niedrigschwelliger Zugang. Es sind Geschichten, die niemanden ausschließen. Jeder kann sie lesen. Und egal, wie alt man ist oder wie viel Vorwissen man mitbringt, man amüsiert sich. Auf unterschiedlichen Ebenen.
Was ist Dein persönliches Lieblingsstück der Ausstellung?
Meine Lieblingsstücke, sind seine Original-Zeichenutensilien, die wir aus seinem Atelier in Paris ausleihen durften. Ich weiß, das interessiert vielleicht nicht jeden, aber mir war es wichtig zu zeigen: das sind die Stifte, die Pinsel und die Radiergummi, mit denen dieses Werk entstanden ist.
Welche ist Deine Lieblingsgeschichte?

Mehr zu Flix findet Ihr hier: Spirou in Berlin
Und hier gehts zum Museum: Museum für Kommunikation
