Der Berliner Zeichner Michael Vogt war schon öfter Thema hier auf dem Blog. Zuletzt als Herausgeber der Science-Fiction-Anthologie COZMIC. Michael zeichnet selbst Geschichten, die im Weltraum spielen. Und er ist neben Autor Olaf Brill der kreative Kopf hinter der kindgerechten Adaption des Weltraum-Epos Perry Rhodan: Der kleine Perry. Zwischen Urlaub und der Arbeit am nächsten Band hat Michael Zeit gefunden, meine Fragen zum eben erschienenen Band 2 zu beantworten.

(Alex Jakubowski) Lieber Michael, Du zeichnest ja die Abenteuer des kleinen Perry – gemeint ist Perry Rhodan. Eine Figur, die seit mehr als 60 Jahren in Romanform auf der Welt ist. Muss man die Geschichten kennen, um dem kleinen Perry folgen zu können?
(Michael Vogt) Nein, überhaupt nicht, das war ja gerade unsere Absicht, dass man Perry durch unsere Comics zum allerersten Mal entdecken kann. Deshalb haben wir die Geschichte auch von Anfang an neu erzählt, sozusagen die Origin-Story mit der Reise zum Mond und dem Treffen der außerirdischen Arkoniden – natürlich aus der Sicht des kindlichen Perry.

© Carlsen Verlag GmbH, 2024,
© PERRY RHODAN, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
An wen richten sich Eure Geschichten?
In erster Linie natürlich an die Kinder, die einfach ein spannendes Weltraumabenteuer lesen möchten. Die offiziele Leseempfehlung ist acht bis zehn Jahre, wir erhalten aber oft Rückmeldungen, dass Eltern die Comics auch ihren vier- oder sechsjährigen vorlesen. Gleichzeitig haben wir aber auch viele Fans unter den Perry-Rhodan-Lesern zwischen 30 und 70 – man kann Der kleine Perry also locker als All-Age-Comic bezeichnen.
Vom Zeichenstil unterschiedet sich Der kleine Perry deutlich von Deinen anderen Arbeiten (etwa Mark Brandis). Kannst Du Deine Arbeitsweise hier beschreiben?
Natürlich habe ich für Perry einen kindgerechteren Strich gewählt. Ich glaube sowieso, dass verschiedene Stories in jeweils passenden Stilen erzählt werden sollten. Als großer Fan der Ligne Claire erschien mir dieser Stil am passendsten, um die kleinen und großen Leser*innen in die Welt von Perry zu entführen.

© PERRY RHODAN, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Ist das eine große Umstellung für Dich?
Nein, überhaupt nicht. Ich illustriere seit gut zwölf Jahren zum Beispiel auch Kinderbücher in ähnlichen Stilen (zum Beispiel Thomas Müller: Meine erste Meisterschaft) und 2008 habe ich sogar mal ein komplettes Album (Schalke – Helden von ganz unten) im Ligne-Claire-Strich gezeichnet.

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Bist Du eigentlich selbst Perry-Rhodan-Fan von klein auf?
Haha. Tatsächlich nein. Seit Star Wars bin ich zwar großer SF-Fan, zu Perry Rhodan bin ich erst vor einigen Jahren nach und nach gekommen. Hauptsächlich über die sehr spannenden Miniserien und dann auch über den Reboot Perry NEO, die ich gerne als Hörbücher – meist beim Zeichnen vom kleinen Perry – höre. Ich entdecke das PR-Universum also selber noch. Zum Glück arbeite ich mit Olaf Brill zusammen, der unter anderem auch Autor bei Perry Rhodan ist. Dadurch bekomme ich noch zusätzliche Einblicke in diese riesige SF-Welt.

© PERRY RHODAN, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Der nächste Band erscheint im kommenden Jahr. Worum wird es da gehen, kurz umrissen?
Ich habe gerade gestern das neue Skript von Olaf Brill erhalten, das ganz wunderbar ist. Ich kann ein wenig spoilern: Nach einem Ausflug zum Schwarzem Loch in der Mitte unserer Milchstraße machen sich unsere kleinen Held*innen auf zu einem sagenhaften Planeten um einen wichtigen Kristall zu suchen. Doch dort treffen sie auf eine Zivilisation aus Robotern, die nicht ganz so friedvoll auf die Eindringlinge reagiert. Und so müssen sie erst einmal herausfinden, wer Der Meister der Roboter ist. Da wird es einige tolle Überraschungen und ein Wiedersehen mit einer Perry-Rhodan-Ikone geben.

© PERRY RHODAN, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Angaben zum Buch: Der kleine Perry. Band 2: Im Reich der 42 Welten. Text: Olaf Brill. Zeichungen: Michael Vogt. HC, Farbe. 96 Seiten. 18 Euro.
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