Jetzt ist es also soweit, Ralf ist 65! Heute hat er Geburtstag und da wird natürlich gefeiert. Wie Ihr ja schon wisst, haben wir extra zu diesem Anlass ein Buch für ihn zusammengestellt. Quasi die Torte zwischen zwei Buchdeckeln. Seit September vergangenen Jahres haben Ralf und ich viel Zeit mit diesem Projekt verbracht. Und natürlich hat er mir für das 80-seitige Interview, das jetzt in Pflaumensturz und Sahneschnitten zu lesen ist, zahlreiche Fragen beantwortet. Aber dennoch hatte er Lust und vor allem Zeit, kurz vor seinem Geburtstag – nämlich noch gestern – weitere Fragen zu beantworten. Danke Dir nochmal, Ralf. Es war mir eine Ehre, mit Dir dieses Buch zu machen! Happy Birthday Ralf König!

© Foto: Alex Jakubowski
(Alex Jakubowski) Lieber Ralf, unser Buch ist endlich da! Du hast ja in der Tat schon unzählige veröffentlicht. Aber ist Pflaumensturz und Sahneschnitten auch für Dich etwas Besonderes?
(Ralf König) Es sind nicht unzählige, es sind nur fünfzig. Aber dieses ist sicher mein persönlichstes Buch, wegen unseres Interviews natürlich. Normalerweise drehe ich meine Ansichten und Anekdoten ja mal erst durch den Humorwolf und sage alles mit den Sprechblasen, dann sagt’s halt Paul oder Spargel . So soll es auch zukünftig wieder sein. Das hier ist ja eher eine Autorenvorstellung, aber eine schöne, wegen der vielen neuen Comics. Die Balance ist gut gelungen, finde ich.
Wir haben ja viele, viele Fragen in dem Buch behandelt. Welche hast Du von mir vermisst?
Wir haben ganz vergessen, über das Puppentheater KONDOM DES GRAUENS in den 1990ern zur reden, das war ja damals auch ein erheblicher Knaller. Aber egal, darüber reden wir dann zu meinem 85. Wenn ich mich dann daran noch erinnere.

© Copyright: Marc Jacquemin / Frankfurter Buchmesse
Über welche hast Du Dich vielleicht ein kleines bisschen aufgeregt?
Über Deine Fragen hab ich mich nie aufgeregt, aber momentan hab ich viele Interviews mit Zeitungen und Radio und Podcasts, und fast immer geht’s gleich als Einstieg los mit Til Schweiger und Katja Riemann und dem Der bewegte Mann-Film! Als ob ich mit der Verfilmung viel zu tun gehabt hätte und als ob ich nach 1987 nicht noch bessere Comics gezeichnet hätte, als gerade diese Story. Da verdrehe ich wirklich die Augen, die Medien sind echt verschnarcht.
Du hast ja jetzt schon ein paar Veranstaltungen zum Buch gemacht. Wie ist denn das Feedback?
Ich hab den Eindruck, das Ding kommt super an. Und da bin ich erleichtert, ich hatte nämlich ein bisschen die Befürchtung, die Leute erwarten, das ganze Buch ist voll vor allem mit neuen Comics und maulen eher wegen des ausführlichen Textes. Die Buchpremiere mit Lesung im Eisenherz-Buchladen in Berlin war jedenfalls ein großes Vergnügen und nun mach ich mich auf zu weiteren Signierstunden.

© Lars von Törne
Jetzt drehen wir den Spieß mal um: Wenn Du mir eine Frage stellen solltest – welche wäre das?
Wer war denn nun interessanter, Don Rosa oder ich? Haha, nein … was frag ich Dich denn, hm … Vielleicht, was Du als heterosexueller Mann an meinen schwulen Nasen findest und ob Du gern Comics in der Art auf hetero lesen würdest. Also mit geilen Frauen und so. Wieso gibts sowas eigentlich nicht? So’ne Paul-Type, die immer Stress und Frust mit Frauen hat? Das müsste doch ein Publikum finden. Aber vielleicht muss ich da auch noch ran. Mir nimmt man schräge Frauen nicht so übel …
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