Dept. H – Mordfall in sechs Meilen Tiefe

Düster und geheimnisvoll, wie man sich eine Unterwasserstation eben vorstellt. So geht es zu in Dept.H. Der Name ist gut gewählt, steht er doch sowohl für den Begriff Meerestiefe, als auch für Abteilung H. – was auch immer sich dahinter verbergen mag. Vielleicht könnte Abteilung H. ja auch irgendetwas mit Geheimdienst zu tun haben…

Die Geschichte um Dept. H jedenfalls spielt am Meeresgrund. Es geht um einen mysteriösen Mord unter Kollegen. Die Tochter des Opfers soll ihn aufklären und begibt sich daher auf einen Tauchgang mit ungewissem Ausgang.

Mia will den Tod ihres Vaters aufklären.
Mia will den Tod ihres Vaters aufklären. ©Matt Kindt/Hinstorff

Auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters trifft Mia in der Unterwasserstation nicht nur auf alte Kolleginnen und Freunde, sondern auch auf ihren Bruder. Und offenbar scheint sie mit ihm eine Vergangenheit zu haben, die schwierig gewesen ist. Immer wieder baut Kindt kleine Flashbacks ein, die die Geschichte um Mia und den Mord an ihrem Vater noch mysteriöser erscheinen lassen.

Beklemmende Atmosphäre

Ebenjener Vater war bis zu seinem Tod einer der besten Wissenschaftler der Welt. Finanziert von einem befreundeten Multimillionär hat er seine Unterwasserforschung betrieben. Was genau untersucht wurde ist unklar. Und auch wie er zu Tode kam, wissen nur die Mitglieder der Station. Aber die schweigen bislang.

Die Besatzungsmitglieder schweigen.
Die Besatzung schweigt. ©Matt Kindt/Hinstorff-Verlag

Mia wird deshalb zur Aufklärung nach unten geschickt. Betroffen vom unterwarteten Ableben ihres Vaters findet sie vorerst aber keine Antworten. Sie entdeckt stattdessen Sabotage, mysteriöse Krankheiten und trifft auf ein Klima, das nichts Gutes erahnen lässt.

Comic-Allrounder

Dept. H ist das Werk des amerikanischen Comic-Machers Matt Kindt. Der 1973 in Cheektowago (New York) geborene Kindt hat schon viele, viele unterschiedliche Comics gemacht, unter anderem sweet tooth(gemeinsam mit Jeff Lemire).

Bei Dept. Hhat er mit seiner Frau zusammengearbeitet. Sharlene Kindt hat die Kolorierung übernommen. Beiden gelingt es, eine Heftreihe vorzulegen, die ziemlich schnell Spannung erzeugt. Das liegt nicht unbedingt an den düsteren Bildern alleine, sondern vor allem an der Hauptfigur Mia und der beklemmenden Umgebung, in der sie sich bewegt. Die enge Raumstation, der experimentell wirkende Taucheranzug – im Rückblick auch die Space-Station im Weltall.

Flashbacks verstärken die mystische Atmosphäre.
Flashbacks verstärken die mystische Atmosphäre ©Matt Kindt/Hinstorff

Schroffe Zeichnungen

Matt Kindts Zeichnungen wirken schroff. Die Protagonisten schauen unfreundlich, manchmal unsicher. Welches Geheimnis gibt es hier zu entdecken? Die düstere Atmosphäre erinnert manchmal an AlienDept. Hist aber kein Imitat – nicht nur, weil die Story nicht im All, sondern unter Wasser spielt.

Am Ende des hier vorliegenden Bandes werden keine Fragen beantwortet. Es sind nur die ersten sechs Hefte der Reihe zusammengefasst. Das Mysterium um Dept. Hwird offenbar in den nächsten Folgen aufgelöst. Der Cliffhanger macht Lust auf mehr und lässt darauf hoffen, dass die Fortsetzung baldmöglichst in deutscher Übersetzung erscheinen wird.

4 von 5 Comic-Denkblasen

Angaben zum Buch: Dept. H – unter Druck. Mordfall in sechs Meilen Tiefe. Autor/Zeichner: Matt Kindt. Kolorierung: Sharlene Kindt. Softcover, farbig, 176 Seiten. Hinstorff-Verlag. 20,-€

Vielen Dank an den Hinstorff-Verlag für das Rezensionsexemplar.

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