70 Jahre Panzerknacker

Wer mich kennt weiß, dass ich ohne meine Panzerknackertasche nicht aus dem Haus gehe. Klar, dass das Jubiläum „70 Jahre Panzerknacker“ nicht an mir vorbeizieht, ohne dass ich hier etwas dazu schreibe. Natürlich gibt es anläßlich der Feierstunde einen Jubel-Comic – und im Lustigen Taschenbuch bekommen die maskierten Tollpatsche auch einen Spezialauftritt. Noch streiten sie darum, ob 176-716 oder 176-617 die Hauptrolle übernimmt. Aber solche Streitereien kennen wir aus ihren bisherigen Geschichten ja auch schon. Und die füllen inzwischen viele, viele Seiten mit spannenden und lustigen Erlebnissen. Für Euch habe ich mir den eben erschienenen Hardcover-Band genauer angesehen.

Panzerknacker meets Moderne Kunst

Natürlich ist es der große Carl Barks, der die Panzerknacker erstmals in Entenhausen autreten lässt. 1951 erscheint „Der Selbstschuss“ – eine Geschichte in der die Männer in Sträflingskleidung dem alten Onkel Dagobert seine geliebten Taler klauen. Als Meilenstein führt der Jubiläumsband auch „Der arme reiche Mann“ (1952) auf. Ein Barks-Klassiker, in dem nicht nur Onkel Dagobert seine erste Hauptrolle hat, sondern die Panzerknacker eine zentrale Rolle einnehmen.

Vom Klassiker zum Newcomer

Soviel vorweg: Beide Geschichten werden in dem vorliegenden Sammelband nicht abgedruckt. Dafür insgesamt elf Stories, die zwischen den Jahren 1959 und 2021 veröffentlicht wurden. Geschichten von Carl Barks (Hans Hackebeil), Romano Scarpa (Der Goldtopf des Kobold), Marco Rota (Zu wenig Biss) oder Maria José Sánchez Núnez (Sehr sensibel).

70 Jahre Panzerknacker ©2021 Disney/Egmont Ehapa

Die Auswahl bietet einen breiten Überblick und veranschaulicht auch, wie unterschiedlich die Zeichenstile sind, in denen die maskierten Räuber gezeigt werden. Klassisch reduziert, wie bei Carl Barks oder schon fast Don Rosa-like, wie bei Vicar.

Von Barks über Vicar zu Rota

Auf die erwähnten frühen Meilensteine wird leider nur im Vorwort hingewiesen. Aber wer glaubt, dass die Panzerknacker ausschliesslich in Geschichten um Onkel Dagobert vorkommen, der kann sie bei Luciano Gatto auch bei Micky Maus und Goofy erleben.

Die Panzerknacker im Gänsemarsch ©2021 Disney/Egmont Ehapa

Der Band lädt zum Schmökern ein, man muss die Geschichten nicht chronologisch lesen. Jede Storie steht für sich. Auf dem Klappentext steht zu lesen: „Zum Jubiläum ihrer Schöpfung durch den großen Carl Barks präsentiert dieser Band eine Auswahl der „besten“ Coups, Brüche und Pleiten von Entenhausens liebenswerten Möchtegern-Millionären.“

Die besten Coups, Brüche und Pleiten…

Mir persönlich fehlt allerdings etwa eine Geschichte des großartigen Don Rosa. Der hat immerhin laut Vorwort schon 1992 in seiner Dagobert-Biografie „enthüllt“, dass es der junge Dagobert war, der der Bande zu ihrem Namen verhalf. Schon alleine deswegen hätte ich mich über genau diese Geschichte im vorliegenden Band gefreut.

Die spinnen, die… Äh, nein! ©2021 Disney/Egmont Ehapa

Trotz meiner persönlichen Vorliebe: Wer die Panzerknacker näher oder überhaupt kennenlernen möchte, bekommt mit „70 Jahre Panzerknacker“ eine gelungene Einstiegslektüre geliefert. Und wer es etwas günstiger haben möchte, kann zu den beiden weiteren Veröffentlichungen greifen, die Egmont zum Jubiläum auf den Markt gebracht hat.

Das Lustige Taschenbuch 552 ©2021 Disney/Egmont Ehapa
Und auch in der Entenedition 72 geht es um die Panzerknacker. ©2021 Disney/Egmont Ehapa

4 von 5 Comic-Denkblasen

Angaben zu den Veröffentlichungen:
  • 70 Jahre Panzerknacker. Hardcover, farbig, 176 Seiten. Egmont Comic Collection. 25€
  • Lustiges Taschenbuch Enten-Edition 72: Die Kunst des Knackens. Softcover, farbig, 336 Seiten. Egmont Ehapa Media. 7,99€
  • Lustiges Taschenbuch Nr. 552: 70 Jahre Panzerknacker. Softcover, farbig, 256 Seiten. Egmont Ehapa Media. 6,99€

Und hier gehts zum Verlag: http://www.lustiges-taschenbuch.de/

Die Abenteuer von den Panzerknackern und Co. erscheinen alle vier Wochen im Lustigen Taschenbuch.

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